Lesetipp
Schweizer Zeitenwende?
von Johann Aeschlimann
| Februar 2023
Der Krieg in der Ukraine ist nicht – was immer das heissen mag – eine «westliche» Sache, sondern eine europäische. Er findet in Europa statt, gefährdet die «Sicherheit und Zusammenarbeit» in Europa und zerschlägt alle Vorstellung, Russland in das Geflecht einzubeziehen, das nach dem Ende des Kalten Kriegs («Charta von Paris» 1990, und dergleichen) gesponnen wurde. Die Nuklearmacht Russland ist der Angreifer und hat sich ausserhalb gestellt. Europa muss sich verteidigen.
Die Schweiz gehört zweifelsohne zu diesem Europa. Aber sie tut sich weiterhin schwer damit, weil sie alles, was jenseits der Landesgrenzen liegt, als «Ausland» von sich fernhält. Sie weiss zur Verteidigung des Kontinents nichts zu sagen. Auf dem center court schlägt kein Schweizer auf. Ausserhalb werden Pirouetten gedreht : ein bisschen «Annäherung» an die NATO hier, ein Gefeilsche um die Lieferung der Munition für 37 deutsche Gepard-Flabpanzer dort (Schweizer Flab für Deutschland – hatten wir das nicht schon einmal?).
Zur Münchner Sicherheitskonferenz hat «Le Monde» aus Paris Argumentationshilfe geleistet. Die Schweiz könne sich der Zeitenwende («die historische Wende durch den Krieg und seine Konsequenzen für die Sicherheit in Europa») nicht entziehen: «Die Eidgenossenschaft kann nicht abseits der Einheit stehen bleiben, die sich rund um die Ukraine formiert». Die Zeit dränge. Die Munition müsse freigegeben werden.
Nur so erwähnt die Zeitung auch die Blockade der russischen Gelder, wo der Bundesrat zuerst lavierte und dann mitmachte. Zur Illustration gibt es dem Leser zwei Zahlen mit: Auf Schweizer Konten liegen 200 Milliarden Franken. Blockiert sind 7,5 Milliarden.
Der Text ist kurz, gratis abrufbar und lesenswert: Livraison d’armes à l’Ukraine : la Suisse ne peut se retrancher derrière sa neutralité
Die Schweiz gehört zweifelsohne zu diesem Europa. Aber sie tut sich weiterhin schwer damit, weil sie alles, was jenseits der Landesgrenzen liegt, als «Ausland» von sich fernhält. Sie weiss zur Verteidigung des Kontinents nichts zu sagen. Auf dem center court schlägt kein Schweizer auf. Ausserhalb werden Pirouetten gedreht : ein bisschen «Annäherung» an die NATO hier, ein Gefeilsche um die Lieferung der Munition für 37 deutsche Gepard-Flabpanzer dort (Schweizer Flab für Deutschland – hatten wir das nicht schon einmal?).
Zur Münchner Sicherheitskonferenz hat «Le Monde» aus Paris Argumentationshilfe geleistet. Die Schweiz könne sich der Zeitenwende («die historische Wende durch den Krieg und seine Konsequenzen für die Sicherheit in Europa») nicht entziehen: «Die Eidgenossenschaft kann nicht abseits der Einheit stehen bleiben, die sich rund um die Ukraine formiert». Die Zeit dränge. Die Munition müsse freigegeben werden.
Nur so erwähnt die Zeitung auch die Blockade der russischen Gelder, wo der Bundesrat zuerst lavierte und dann mitmachte. Zur Illustration gibt es dem Leser zwei Zahlen mit: Auf Schweizer Konten liegen 200 Milliarden Franken. Blockiert sind 7,5 Milliarden.
Der Text ist kurz, gratis abrufbar und lesenswert: Livraison d’armes à l’Ukraine : la Suisse ne peut se retrancher derrière sa neutralité
Kolumne
Aussenpolitische Zeitenwende
von Martin Fässler* | Februar 2023
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Begriff „Zeitenwende“ zum Wort des Jahres 2022 gekürt. Die Aussenpolitik der Schweiz ist gefordert, Zukunftsperspektiven in einem turbulenten Umfeld zu skizzieren. Hierzu haben Bundesrat und Parlament in 2023 / 24 gebührend Gelegenheit.
Kolumne
«Land wieder an die Urne» oder wie wir besser Brücken bauen statt Gräben graben
von Christine Badertscher* | Januar 2023
Sie waren in den letzten Monaten kaum zu übersehen, in den ländlichen Gemeinden hingen sie überall: Die grünen Fahnen, mit dem Aufruf «Land wieder an die Urne». Sie suggerieren ein «wir (vom Land) gegen die Stadtbevölkerung». Die Fahnen stehen exemplarisch für eine Tendenz, die ich leider in den vergangenen Jahren verstärkt feststellen musste: Eine Spaltung der Gesellschaft wird herbeigeredet und verfängt sich in den Köpfen der Bevölkerung. (Meinungs)unterschiede zwischen der Stadt- und Landbevölkerung stelle ich tatsächlich fest, aber hier wird ein inszenierter Kulturkampf heraufbeschworen, es wird auf einem bestehenden Riss herumgehackt, statt den Graben zu zuschütten.
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